ADHRB ruft während der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats zur Freilassung aller politischen Gefangenen in Bahrain auf

Am 16. März lieferte ADHRB während der generellen Debatte einen Redebeitrag bei der 49. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates unter Punkt 3. ADHRB ruft die bahrainische Regierung dazu auf, alle politischen Gefangenen freizulassen.

Sehr geehrter Herr Präsident,

Al Salam würde die Aufmerksam des Rates sehr gerne auf den fortschreitenden Ausbruch des Coronavirus in Bahrains Gefängnissen und Haftanstalten lenken, inmitten von Ver- suchen der Behörden die Informationen über die tatsächliche Anzahl infizierter politischer Gefangener sowie ihre derzeitige Verfassung zu verschleiern.

Zur Zeit befinden sich mehr als 580 infizierte Gefangene im Jau Gefängnis. Infizierten Häftlingen werden Anrufe mit ihren Familien verweigert, während Besuche der eigenen Angehörigen seit Beginn der Pandemie komplett verboten wurden, sodass, die jeweiligen Familien immer erst durch die offizielle Website des Gesundheitsministeriums, wo sämtliche Ergebnisse und Infektionszahlen veröffentlicht werden, über die Infektion ihrer inhaftierten Familienmitglieder in Kenntnis gesetzt werden.

Jedoch hat die Gefängnisverwaltung in manchen Fällen auch Schnelltests durchgeführt, um die Veröffentlichung der eigentlichen Resultate zu verhindern. Folglich werden die Fami- lienmitglieder der infizierten Gefangenen in Sorgen und ahnungslos über die derzeitige Verfassung und den Verbleib ihrer Angehörigen gelassen. Die Behörden haben durchgehend dabei versagt, die tatsächliche Anzahl aktueller Infektionsfälle im Gefängnis zu pub- lizieren, während sie aber weiterhin darauf bestehen, die Situation unter Kontrolle zu haben und die Gefangenen alle adäquat zu behandeln.

Jedoch haben genesene Gefangene berichtet, dass sie in völlig überfüllte Räume mit un- zureichender Behandlung und Pflege gesteckt werden, während vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Virus nicht ergriffen wurden. Für Insassen mit Vor- erkrankungen ist dies besonders gefährlich. So verstarb letzten Juni der politische Gefan- gene Husain Barakat, nachdem er an zahlreichen medizinischen Komplikationen, die im Zusammenhang mit einer Coronainfektion standen, litt.

Al Salam wiederholt den Appell des Hohen Kommissars seit Beginn der Pandemie, welcher eine Freilassung aller politischen Gefangenen fordert, um eine Überfüllung der Gefäng- niszellen und eine weitere sich anbahnende Katastrophe zu verhindern.

Vielen Dank.

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